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auf der Elbe

Der Hamburger Hafen: Mit den Elblinien ins Herz der Stadt

die Landungsbrücken mit Hafenkränen im Hintergrund
Hamburgs Hafen: Das Herz und der Puls der Stadt ©Pixabay Karsten Bergmann

Hamburg: Das ist Sehnsucht und Fernweh, urbanes Leben und Ruhe mitten im Trubel. Ihr ganz einzigartiges Flair hat Hamburg allerdings vor allem durch seinen Hafen. Nichts hat die Stadt so geprägt wie dieses Drehkreuz für Kulturen und Einflüsse aus aller Welt.

das Nikolaifleet
Hier am Nikolaifleet wurde ab 1188 der erste größere Hafen der Stadt gebaut.

Ausflug in die Geschichte

Auch wenn man es als Hamburger nicht gern hört: Die Geschichte vom Aufstieg zur Hansestadt begann mit einem Betrug. Genauer gesagt, mit einem gefälschten Freibrief des Kaisers Friedrich Barbarossa von 1189, der den Hamburgern zollfreie Fahrten bis zur Nordsee zusicherte. In Wahrheit waren es clevere Kaufleute, die den Brief fälschen lieben. Kein billiger Plan. Umgerechnet zwei Millionen Euro hatte der Spaß seinerzeit gekostet.

Wenn man sich mal anschaut, wie damals der Hafen aussah, wundert man sich doch, warum die Kaufleute so einen finanziellen Aufwand betrieben. Der Hafen war seinerzeit ein hölzerner Anleger an einem Arm der Alster. Ab 1188 wurde dann Hafenanlagen am Hauptmündungsarm der Alster errichtet – dem Nikolaifleet.

Störtebeker Statue vor dem Internationalen Maritimen Museum Hamburg
Die Störtebeker-Statue auf dem Grasbrook. Im Hintergrund das Internationale Maritime Museum

Blütezeit Hanse

1321 schloss sich Hamburg der Hanse an und erlebte einen rasanten, wirtschaftlichen Aufschwung. Die Tatsache, dass Hamburg – anders als die meisten anderen Hansestädte – einen direkten Zugang zur Nordsee hat, trug wesentlich dazu bei. Denn die Hamburger Kaufleute schlossen Deals mit England, Holland und Flandern ab. In der Folge konnten sie zahlreiche Güter exklusiv importieren.
Kein Wunder also, dass die Kaufleute nicht tatenlos zusehen wollten, wie ein einziger Mann ihnen die Geschäfte kaputtmachte. Die Rede ist natürlich von Klaus Störtebeker. Die Mitglieder der Hamburger Hanse waren maßgeblich daran beteiligt, dass dem Freibeuter der Garaus gemacht wurde. An seine Hinrichtung 1401 erinnert noch heute eine Statue auf dem Grasbrook, dem damaligen Exekutions-Platz.

Raum der Reise im Auswanderermuseum Ballinstadt
Der „Raum der Reise“ im Auswanderermuseum BallinStadt

Aufbruch in die neue Welt

Um 1816 stellt Hamburg sich auf die Dampfschifffahrt ein, denn damals läuft das erste Schiff dieser Bauart in den Hafen ein und begründet einen tief gehenden Wandel von den Frachtseglern bis zu den Containerschiffen. Was bei der Entwicklungsgeschichte der Hamburger Hafen aber bisweilen ein wenig untergeht: Hier wurden nicht nur Rohstoffe und andere Güter transportiert, sondern auch Menschen. Denn Hamburg war für viele Jahre buchstäblich das Tor zur (neuen) Welt – mehr als fünf Millionen Menschen brachen von hier aus nach Amerika auf, um dort ihr Glück zu versuchen. Im Auswanderermuseum Ballin Stadt kann man ihre Geschichten hautnah und authentisch nacherleben.

Hafenromantik mit Containerschiff
Hafenromantik

High Tech im Hier und Jetzt

Wer heute einen Blick auf die Containerterminals richtet oder sogar die Hafenanlagen in Waltershof besucht, stellt fest: Hier hat die Zukunft längst Einzug gehalten. Allen am Containerterminal Burchardkai, der sich über eine Länge von 1,4 Kilometer erstreckt, stehen 30 Containerbrücken zur Be- und Entladung der Schiffe zur Verfügung. Kein Wunder, dass in Hamburg jährlich um die 20.000 Container umgeschlagen werden. Wem diese Zahl noch zu gering klingt: Insgesamt beläuft sich der Umschlag im Hamburger Hafen pro Jahr auf über 130 Millionen Tonnen. Der Hafen der Hansestadt ist überdies der größte Seehafen Deutschlands – und der drittgrößte in ganz Europa. Vor allem als Drehscheibe zwischen den Märkten in Fernost und denen in Osteuropa spielt er eine herausragende Rolle.

Das Feuerschiff
...bis zum roten Feuerschiff

Hamburgs Helden

Doch Hamburg hat seine maritimen Helden nicht vergessen. An den Landungsbrücken liegen mit der Cap San Diego und der Rickmer Rickmers zwei Zeugnisse der großen Seefahrertage. Die Peking liegt zur Zeit am Hafenmuseum und auch kleinere maritime Wahrzeichen wie das knallrote Feuerschiff sorgen dafür, dass die Geschichte des Hafens lebendig bleibt.
Alle Schiffsfans sollten zudem zwei weitere Punkte in Hamburg besuchen: den Museumshaven in Oevelgönne, bei dem liebevoll restaurierte Dampfschiffe, aber auch Segler und Motorschiffe zu sehen sind. Ein anderer Hot Spot ist er Traditionsschiffhafen am Sandtorhafen, der von der Stiftung Maritim betrieben wird.

Schellfischposten
Der Schellfischposten: Hier gingen früher Seeleute aus aller Herren Länder ein und aus

Kein St. Pauli ohne Hafen

Klar, heute ist die Gegend rund um die Reeperbahn vor allem als sündige Meile bekannt – und ein Garant dafür, die Nacht durchmachen zu können. Aber lange Jahre war St. Pauli vor allem das Ausgehquartier für die Matrosen aus aller Welt, deren Schiffe im Hafen vor Anker gegangen waren. Davon singt auch Hans Albers in seiner Hymne „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“:
„Silbern klingt und springt die Heuer
Heut‘ speel ick dat feine Oos
Heute da ist mir nichts zu teuer
Morgen geht ja die Reise los
Langsam bummel ich ganz alleine
Die Reeperbahn nach der Freiheit ‚rauf
Treff ich eine blonde, recht feine
Die gabel ich mir auf.“
Kein Wunder, dass es in St. Pauli eine Statue von Hans Albers gibt – und das diese auf dem gleichnamigen Platz steht. Aber ein kleines Wunder ist es, dass neben Rotlicht-Etablissements und Szene-Clubs auch heute noch authentische Seemannskneipen wie die „Haifischbar“ oder der „Schellfischposten“ erhalten geblieben sind. Mehr noch: Sie sind heute berühmter als je zuvor.